Wenn wir von Wind im Wald sprechen, beziehen wir uns auf Forstflächen. Wir meinen damit nicht den Wald im eigentlichen Sinne des Wortes. Bei Wind im Wald beziehen wir uns hauptsächlich auf wirtschaftlich genutzte oder geschädigte Waldflächen.
Dass bestimmte Wälder einen besonderen Schutz in Sachen Windenergie genießen ist gut und richtig. Wälder, die keine Schutz- oder Erholungswälder darstellen, bieten dennoch naturschonende Möglichkeiten für grüne Energie. Daher planen wir mögliche Anlagen nur in Wäldern, die einen geringen Naturschutzwert haben.
Hochwertige Laub- und Mischwälder sowie Schutzflächen und Waldfunktionen mit besonders hoher ökologischer Wertigkeit für Mensch und Tier sind von der Windenergienutzung ausgeschlossen.
Der Wald als Windenergiefläche ist jedoch auch mit großen Herausforderungen verbunden. Nicht nur in Sachen Naturschutz, sondern auch mit Blick auf logistische und technische Planungsdetails. Grundsätzlich bremst die Oberflächenrauigkeit von zusammenhängenden Waldgebieten den Wind und sorgt damit für eine geringere Windhöffigkeit. Moderne Anlagen trotzen dieser physikalischen Hürde und ermöglichen die wirtschaftliche Erzeugung von Windenergie auch in größeren Waldgebieten.
Warum Windenergie im Wald nutzen?
Es gibt viele Gründe für die Erzeugung von Windenergie im Wald. Einer davon ist die oftmals größere Entfernung zu Wohngebieten.
Darüber hinaus fügen sich Windenergieanlagen optisch besser in das Landschaftsbild ein und so gelingt es, neue Binnenstandorte in exponierter Lage zu erschließen.
Potenzielle Lärmbelästigungen und visuelle Beeinträchtigungen werden reduziert, was die Akzeptanz von Windkraftanlagen im Wald zusätzlich erhöht.
Windenergie im Wald ermöglicht die Nutzung von Flächen, die für andere Zwecke wie Landwirtschaft ungeeignet sind, und ergänzt so die Energieproduktion in Regionen mit begrenzten Freiflächen.
In vielen Wäldern gibt es bereits Forstwege und andere Infrastrukturen, die für den Bau und die Wartung von Windkraftanlagen genutzt werden können, was den Eingriff in den Forst minimiert.
Windenergieanlagen im Wald sind oft weniger sichtbar als auf offenen Flächen, was zu einer geringeren visuellen Beeinträchtigung führt und die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen kann.
Durch eine technisch optimierte Planung und Errichtung, bleibt der Bodenverbrauch bei Windenergie im Wald relativ gering, da nur punktuelle Eingriffe erforderlich sind.
Mit einer umweltbewussten Planung kann der Eingriff in die Natur minimiert werden, und es können Schutzmaßnahmen für Flora und Fauna integriert werden, die die Biodiversität langfristig fördern.
Waldgebiete, insbesondere in Höhenlagen, bieten oft stabile und starke Windverhältnisse, was zu einer höheren Energieausbeute führt. Die heutige Anlagentechnik ermöglicht insbesondere durch höhere Türme die Nutzung des Windes in einer anderen Luftschicht. In dieser bleibt der Wind unbeeinflusst durch die Oberflächenrauhigkeit des Waldes.
Welche Flächen kommen für Wind im Forst in Frage?
Optimale Forstflächen für die Nutzung von Windenergie
- Wirtschaftswälder: Hierbei handelt es sich um bewirtschaftete Forstflächen, die regelmäßig gepflegt und genutzt werden, was ihre ökonomische Nutzung unterstützt.
- Kahlschlagflächen und lichte Waldflächen: Diese sind bereits teilweise gerodet oder weniger dicht bewachsen und bieten ideale Bedingungen, ohne umfangreiche Rodungen vornehmen zu müssen. Es handelt sich um Flächen, die keine spezielle Schutzfunktion im Rahmen der Waldfunktionen erfüllen.
- Bestandsflächen mit geringer ökologischer Wertigkeit: Wälder, die in ihrer Struktur bereits gestört oder von Monokulturen geprägt sind, eignen sich ebenfalls gut, da ihre ökologische Aufwertung durch das Projekt möglich ist.
Wir bieten Ihnen eine unverbindliche und kostenfreie Analyse Ihrer Forstflächen zur Nutzung von Windenergie an.
Vorteile für Waldbesitzer*innenGemeinsam das Klima schützen
Finanzielle Einnahmen
Durch die Verpachtung von Flächen für Windenergieanlagen können Waldeigentümer stabile und kalkulierbare Einnahmen erzielen. Diese Einnahmen können eine wichtige finanzielle Stütze darstellen, insbesondere für private Waldbesitzer und kleinere Forstbetriebe.
Waldschutz sichern
Die zusätzlichen Einnahmen können dazu beitragen, die Beseitigung von Waldschäden und den Umbau des Waldes zu finanzieren. Dies ist besonders wichtig in Zeiten des Klimawandels, da ein intakter Wald für die Tierwelt und die gesamte Ökologie von großer Bedeutung ist.
Lokale Wertschöpfung
Die Einnahmen aus der Windenergie können auch indirekt den Gemeinden zugutekommen. Seit vielen Jahren setzen wir uns für soziale und kulturelle Zwecke in unseren deutschlandweiten Projektregionen ein.
Klimaschutz
Die Nutzung von Windenergie trägt zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei und unterstützt somit den Klimaschutz. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende und zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen.
Aktiver Waldbrandschutz
- Wasserversorgung für die Feuerwehr überall im Wald
- Ausbau der Wege für große Löschfahrzeuge
- Selbstlöschvorrichtung im Maschinenraum
- Blitzschutzvorrichtung
Davon profitieren die Wälder
Löschwasserbrunnen vor Ort
In der Nähe der Windenergieanlagen sichern sie die schnelle Wasserversorgung im Brandfall und unterstützen so eine effektive Brandbekämpfung im Wald.
Breitere Zuwegung
Bestehende forstwirtschaftliche Wege werden geringfügig verbreitert und verstärkt, um den sicheren Transport und Aufbau von Windenergieanlagen im Wald zu gewährleisten. Dies verbessert auch den Zugang für Rettungfahrzeuge und andere Waldnutzungen.
Integrierte Blitzschutzvorrichtung
Modernste Blitzschutzsysteme schützen den Wald rund um und unterhalb von Windenergieanlagen (WEA), indem sie Blitze sicher in den Boden ableiten. Dadurch wird das Risiko von Waldbränden erheblich reduziert. Eine korrekte Erdung der Anlagen sowie die regelmäßige Wartung der Schutzsysteme sind entscheidend, um diese Schutzfunktion langfristig sicherzustellen.
Wind im Forst Projekt in Tiefenbrunnen
Windparkrealisierung auf militärischer Konversionsfläche
Die besondere Herausforderung an diesem Projekt: Die Windräder sind in einem Wald entstanden. Dabei waren nicht nur weitreichende Regelungen zum Naturschutz zu berücksichtigen, sondern auch erhöhte brandschutzrechtliche Auflagen.
Für die Anlagen in Tiefenbrunnen ließen wir eigene Brunnen als Löschwasserentnahmestelle bohren, um im Brandfall eine Wasserversorgung sicherstellen zu können. Aufgrund der Tiefe der Brunnen wurde zum Pumpen des Wassers zudem ein externes Stromaggregat notwendig und an die Feuerwehr der Stadt übergeben.
Dank der umfassenden Maßnahmen, die wir für die Windenergieanlagen umgesetzt haben, konnte die Feuerwehr während der großen Waldbrände in den Jahren 2018 und 2022 in Tiefenbrunnen deutlich effektiver arbeiten.
Naturschutz hat bei Wind im Forst Priorität
Werden Waldflächen in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt oder für Infrastrukturprojekte wie Windenergie genutzt, werden diese mindestens eins zu eins ausgeglichen, bspw. mit:
- Aufforstungen
- Anlegen von Biotopen
- Aufwertung bereits bestehender Wälder
Durch den Betrieb von Windenergieanlagen geht also kein Wald verloren. Im Gegenteil: Der Wald wird sogar resistenter gegen die Auswirkungen des Klimawandels gemacht.
Ein klimaresistenter Waldumbau ist notwendig, um sicherzustellen, dass neu gepflanzte Bäume auch in den kommenden Jahren die Chance haben, im Wald zu überleben und zu wachsen.
Ihr Ansprechpartner
Sebastian Schiersch
Abteilungsleiter Projektmanagement
Pionier und Experte für Wind im Forst