Kaum erst hat die Gemeinde Heideblick den Rahmen des städtebaulichen Vertrages mit dem Windparkbetreiber Energiequelle abgesteckt, schon gibt es wieder Bewegung um das Windeignungsgebiet Falkenberg/Pitschen-Pickel. Die Gemeinde will nun eine Arbeitsgruppe zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Windkrafteignungsgebiet gründen.
„Wir begrüßen das grundsätzlich. Ich wünsche mir, dass damit die Belastungen für die betroffenen Anwohner sinkt“, sagt Bürgermeister Frank Deutschmann. Mit dem Bebauungsplan sollen die Flächen für das geplante Repowering des Windparks festgelegt werden. Bereits im städtebaulichen Vertrag hat Energiequelle zugesichert, gemeinsam mit der Gemeinde die Baufelder zu definieren. Die vorhandenen 27 Windkraftanlagen sollen in den kommenden Jahren durch maximal 13 modernere Anlagen ersetzt werden. Zwar halbiert sich mit dem Repowering die Anzahl beinahe. Allerdings werden die Belastungen für Pitschen-Pickel, Falkenberg und die umliegenden Dörfer aufgrund der höheren Bauweise weiter steigen, fürchten die Anwohner. Mit Lärm oder Schattenschlag werden sie demnach auch künftig weiter konfrontiert.
Eine Arbeitsgruppe soll deshalb gemeinsam mit den Windmüllern Konsens über die Stellflächen finden. Ein ähnliches Verfahren hat sich bereits beim Aufsetzen des städtebaulichen Vertrages bewährt. Um die verschiedenen Interessen abzubilden, sollen maximal fünf Mitglieder zusammenfinden, schlägt Deutschmann vor. Als Vertreter der Gemeinde empfiehlt er Caspar Bock vom Bauamt. Auch Renate Kalweit, Ortsvorsteherin von Pitschen-Pickel, und Norbert Zittlau, Ortsvorsteher von Wüstermarke, haben ihre Bereitschaft für die Arbeitsgruppe während des Hauptausschusses bereits bekundet. Zu benennen wäre noch ein Vertreter für Falkenberg sowie der Investorenseite. Die Entscheidung über die tatsächlichen Mitglieder der Arbeitsgruppe sollen zur nächsten Gemeindevertretung-Sitzung am Montag, 11. Februar gefällt werden.
Bereits in der Vergangenheit hat sich die Gemeinde Heideblick um die Aufstellung eines Bebauungsplanes für dieses Windkrafteignungs-Gebiet bemüht. Die Planungen konnten bislang aus finanziellen Gründen nicht abgeschlossen werden. Die Firma Energiequelle hat sich nun jedoch bereit erklärt, sich an den Planungskosten zu beteiligen. Eine entsprechende Vereinbarung ist auch schriftlich im städtebaulichen Vertrag festgehalten worden.
Dieser wurde jedoch von den beiden Parteien bislang noch nicht unterzeichnet, teilt der Bürgermeister mit. Grund ist eine notwendige Änderung des Schriftstückes. Das Brandschutzkonzept für den Windpark muss überarbeitet und ein Passus in den Artikel eingearbeitet werden. Aufgrund des Waldes in unmittelbarer Nähe soll das vorhandene Konzept zur Bereitstellung von Löschwasser überarbeitet werden. Eine erste Lösung sieht vor, im Ernstfall sowohl aus Pitschen-Pickel, als auch aus Falkenberg Löschwasser zu beziehen, um die ausreichende Versorgung zu gewährleisten.
In der Findungsphase befindet sich derzeit auch ein Stiftungsrat. Dieser soll künftig über die Mittelverwendung der Stiftung entscheiden, die der Windparkbetreiber gegründet hat. Darin eingezahlt werden vom Betreiber 30 000 Euro pro errichteter Windkraftanlage. Das Geld soll für strukturverbessernde Maßnahmen vor allem in Pitschen-Pickel und Falkenberg eingesetzt werden. Sowohl Institutionen als auch Privatpersonen können dort mit entsprechenden Anliegen um Unterstützung werben. Als Mitglieder für den Stiftungsrat vorgeschlagen sind: Carola Wilde (Schwarzenburg), Renate Kalweit (Pitschen-Pickel), Cornelia Seyfert (Falkenberg), Brigitte Neumann von der Gemeindeverwaltung und ein Vertreter von Energiequelle. Die Gemeindevertretung einigt sich abschließend über die Zusammensetzung.